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Bierwissen

Das Bierstacheln - neue Seiten des Bieres entdecken

09.12.2019

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1 Min Lesezeit

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Ein kaltes Weihenstephaner ist ein absoluter Hochgenuss – im Winter kann man es allerdings sogar noch etwas verfeinern. Vielleicht habt ihr ja schon mal gesehen, wie Bierliebhaber mit einem Eisenstab in ihrem Bier umrühren. Das machen sie aber nicht zum Spaß, sondern aus Tradition.

Das sogenannte Bierstacheln hat nämlich der Überlieferung nach einen geschichtlichen Hintergrund: Früher, in den Wintermonaten, war das Bier oft zu kalt, um es direkt zu trinken. Angeblich waren es dann Schmiede, die auf eine einfache Idee kamen – warum nicht einfach mit einem heißen Schürhaken darin umrühren und das Bier auf Trinktemperatur bringen? Und, ihr kommt vielleicht schon drauf, daher rührt auch der Begriff Stachel. Heute ist das Ganze natürlich etwas hygienischer mit eigens dafür produzierten Stacheln.

Was passiert also genau mit dem Bier, wenn es durch so einen Stachel erhitzt wird? Aus dem Gärungsprozess befindet sich natürlich noch Malzzucker im Bier. Das heiße Eisen sorgt dafür, dass dieser Zucker karamellisiert. Es bildet sich ein sehr feiner, fast cremiger Schaum, zudem ist im Bier nun weniger Kohlensäure vorhanden. Logischerweise ist es nun auch nicht mehr kalt – durch das Bierstacheln empfindet man es jetzt als angenehm und besonders weich.

Wichtig dabei: Das Stacheln ist zwar im Grundsatz mit jedem Bier möglich, besonders geeignet sind aber Biere, die noch viel Restzucker enthalten. Unser dunkler Doppelbock Korbinian eignet sich dafür besonders gut. Unbedingt beachten: Nicht wie beim Teig zubereiten rühren wie ein Verrückter! Langsam und gleichmäßig soll der mit einem Bunsenbrenner  erhitzte Bierstachel im Kreis bewegt werden. Binnen Sekunden bildet sich so der cremige und warme Schaum. Das macht übrigens das Stacheln so besonders: Das wohltemperierte Bier durch  den erwärmten Schaum zu trinken – ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.

Kleiner Hinweis: Bitte unbedingt den Stachel danach auf eine hitzebeständige Unterlage setzen. Selbst nach dem Bierstacheln kann er noch heiß sein – lieber kein Risiko eingehen.

Das braucht ihr zum Stacheln:

  • 0,5 Liter Weihenstephaner Korbinian
  • Bierstachel
  • Bunsenbrenner
  • Zwei Gläser
  • … und ein bisschen Experimentierfreudigkeit!
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